Hier kommt der Do-It-Yourself-Ratgeber, der dir dabei hilft deinen Kastenwagen Schritt für Schritt zum bewohnbaren Campervan auszubauen. Nachdem du die Vorbereitungen mit Budgetschätzung, Einrichtungsplan und Materialbesorgung getroffen hast, kann es nun losgehen. Bevor du selbst Hand an den Camper anlegst, musst du zuerst den Zustand deines Kastenwagens prüfen. Dies machst du, indem du den Lack im Innenraum prüfst. Bemerkst du allfällige Mängel wie Rostablagerungen, müssen diese behandelt und behoben werden. So schaffst du eine solide Basis für einen erfolgreichen Camper Ausbau.
Da sich Lukas einen komplett neuen Citroën Jumper L4H2 gekauft hat, fällt beim Berner Bastler die Kontrolle des Fahrzeugzustands weg. Er beginnt direkt mit dem nächsten Schritt, und zwar mit dem Einbau der Isolation und des Bodens. In diesem Blogartikel erfährst du warum eine gute Isolation wichtig ist, für welche Materialien sich Lukas entschieden hat, mit welchen Kosten und welchem Zeitaufwand du beim Einbau rechnen musst und wie man die Isolation ganz praktisch Schritt für Schritt einbaut.
Die Isolation des Campers ist für Langzeitreisende wie Lukas besonders wichtig, da er das gesamte Jahr über in seinem Van leben und von dort aus arbeiten wird. Durch eine gute Isolation dringt im Sommer weniger Hitze und im Winter weniger Kälte ins Fahrzeuginnere ein. So wird in der kalten Jahreszeit weniger Heizenergie benötigt, was dazu führt, dass man umweltbewusster unterwegs ist. Zudem ist eine gute Isolation wichtig für die Vorbeugung von Kondenswasser im Innenraum des Fahrzeugs. Durch die geschlossenporige Armaflex-Verkleidung wird verhindert, dass es von der Decke tropft. So kann weder Schimmel noch Moder im Büsli entstehen. Lukas platziert unter der Isolation eine Schalldämmung aus Alubutyl. Diese sorgt dafür, dass der Lärm des Regens und des Fahrtwinds gedämpft wird.
Oberhalb des Isolationsmaterials verbaut Lukas den Boden. Warum braucht es einen Boden im Camper? Dafür gibt es mehrere Gründe: Der Boden dient dazu Unebenheiten auszugleichen, sodass die Möbel im Fahrzeug einen besseren Stand haben. Zudem ist der Boden neben der Isolation eine weitere Schicht, die das Fahrzeuginnere vor Kälte bewahrt. Die oberste Schicht, der Bodenbelag, schützt die Fläche vor Schmutz und Feuchtigkeit. Ausserdem verleiht sie dem Campervan einen wohnlichen Charakter. Bei der Wahl des Bodenmaterials hast du mehrere Möglichkeiten. Du kannst unter anderem folgende vier Bodenarten verlegen:
– Laminat oder Parkett
– PVC
– Kork
– Teppich
Lukas hat sich für eine Kombination aus Holz- und PVC-Boden entschieden. Seine Wahl fiel auf diese Variante, weil zwei Schichten übereinander besser isolieren. So muss sich der Vanlifer in seinem rollenden Zuhause nicht vor kalten Füssen fürchten. Zusätzlich ist diese Art von Boden sehr langlebig, da die oberste Schicht, der PVC-Belag, die Holzplatten schützt. Sollte es zu Schäden am Boden kommen, kann der aufgestellte Berner praktischerweise die PVC-Schicht entfernen und eine neue verlegen, ohne den gesamten Boden erneuern zu müssen. Wir zeigen dir Pro und Contras von Holz und PVC als Bodenbeläge.
Holzboden | PVC Boden |
+ isoliert zusätzlich | + Vielfalt an Mustern |
+ Naturmaterial, schöne Optik | + schützt gut vor Dreck und Feuchtigkeit |
+ sehr stabil | + günstig |
+ Nimmt Feuchtigkeit auf und gibt sie ab | + einfach zu schneiden |
– aufwändige Verarbeitung | – Kunststoff |
– relativ teuer | – kann billig aussehen |
– Gewicht | – Billigprodukte können Schadstoffe enthalten |
– Druckstellen bleiben dauerhaft beschädigt | |
3 Rollen Alubutyl à 5 m | CHF 150 |
Arbeitshandschuhe | CHF 5 |
20 Bauschaum | CHF 80 |
1 Montagekleber | CHF 11 |
8 Platten Isolator | CHF 200 |
1 Messband | CHF 4 |
1 Cutter | CHF 12 |
3 Rollen Armaflex à 6 m | CHF 260 |
7 Unterkonstruktionslatten | CHF 7 |
1 PVC Boden | CHF 160 |
Total | CHF 889 |
Planst du den Umbau eines Campingbusses? Damit du dein Projekt richtig planen kannst und weisst, mit welchen Kosten du ungefähr rechnen musst, kannst du hier eine kostenlose Preisliste herunterladen.
Der Innenraum des Citroën Jumpers von Lukas hat die Masse 4 m Länge x 1,8 m Breite. Um die Isolation und den Boden in ein Fahrzeug dieser Grösse einzubauen, benötigt Lukas gemeinsam mit seinem Kollegen Lukas ca. 2 volle Arbeitstage. Für diesen Arbeitsschritt musst du demnach einen Aufwand von 16 Stunden berechnen.
Wenn man einen Occasion Camper ausbaut, lohnt es sich diesen auf Rost zu überprüfen. Sollten rostige Stellen im Kastenwagen vorhanden sein, kannst du die losen Lackstücke mit einem Schraubenzieher entfernen. Um den gesamten Rost zu entfernen, musst du danach mit dem Winkelschleifer die rostige Fläche komplett abschleifen. Danach solltest du die Karosserie neu lackieren, damit sie von einer Schutzschicht umgeben ist.
Nachdem der Zustand des Fahrzeugs geprüft und ausgebessert wurde, folgt die Reinigung des Campers.
Lukas hat direkt mit Schritt 3 begonnen, weil er einen komplett neuen Citroën Jumper L4H2 ausbaut. Durch das Alubutyl wird die Schalldämmung im Camper gewährleistet. Grundsätzlich braucht es relativ wenig Material. Nur etwa ein Fünftel der Fläche, die gedämmt werden soll, muss mit Alubutyl ausgekleidet werden. Um das Material zuzuschneiden, lohnt es sich Handschuhe zu montieren, da Alubutyl sehr scharf ist und man sich beim Arbeiten leicht daran schneiden kann. Nachdem das Alubutyl zugeschnitten wurde, kann Lukas die selbstklebende Schalldämmung mittig an der Karosserie anbringen.
Im nächsten Schritt wird die Armaflex-Rolle mit Hilfe des Cutters zugeschnitten. Als Vorbereitung misst Lukas die Wände sowie den Boden des Kastenwagens mit dem Messband aus. Das zugeschnittene Armaflex bringt Lukas an Boden und Wänden an, indem er die Folie auf der Rückseite des Dämmstoffes abzieht und es aufklebt. Die Lücken, welche zwischen den einzelnen Teilen noch zu füllen sind, beklebt Lukas anschliessend mit kleinen Armaflex-Teilen.
Mit dem Einbau der Unterkonstruktionslatten sorgt Lukas dafür, dass der Holzboden auf einer ebenen Fläche verlegt werden kann. Zuerst schneidet er die Latten auf die Länge des Bodens zu. Danach klebt er sie mit Montagekleber am Boden fest.
Für das Zuschneiden der Reimo X-trem-Platten misst Lukas erst die gewünschte Fläche zwischen den Unterkonstruktionslatten aus. Dort soll das Isolationsmaterial später platziert werden. Danach schneidet er die Reimo X-trem-Platten mit dem Cutter auf die richtige Grösse zu und klebt sie mit Sprühkleber in den Zwischenräumen der Unterkonstruktionslatten am Boden fest.
Mit Hilfe eines alten Kartons und einem scharfen Cuttermesser nimmt Lukas die Bodenmasse des Campervans auf. Der Karton wird einlegt, angepasst und zurechtgeschnitten. Danach überträgt er die Schablone auf die Holzplatten und sägt mittels einer Stichsäge den Untergrund zu. Die einzelnen Elemente untereinander halten hervorragend mittels des Nut und Feder – Prinzips. Um die komplette Bodenplatte am Camper zu befestigen, nutzt Lukas die vorhandenen Verschraubungspunkte der Halteösen im Boden. Mithilfe eines Kronenbohrers bohrt er Löcher in die Platte und versieht sie mit Einschlagmuttern.
Die Bodenmasse für den PVC-Belag muss Lukas kein zweites Mal ausmessen, denn er nutzt einfach die fertige Bodenplatte als Schablone und schneidet den PVC-Belag mit einem Cutters zurecht. Vertikale Schnitte im Bodenbelag helfen ihm dabei das Material besser an die Radkästen anzupassen. Danach klebt Lukas den Belag mit einem speziellen PVC-Kleber fest. Bei dem Verlegen des Bodens sollte man auf die Menge an Kleber achten, die man verwendet. Um die letzten Luftblasen aus seinem neuen Boden zu bekommen, streicht Lukas am Ende ihn gleichmässig glatt.
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Hier findest du die 1. Episode der “Pimp My Camper”-Serie inkl. der Kostenübersicht zum Download. Als nächste Schritte folgen die Installation der Solarpanels und der Einbau der Küche mit Induktionsherd. Im letzten Teil der Serie “Pimp My Camper” zeigen wir dir den ausgebauten Campervan in seiner vollen Pracht.